
Am Ende musste Ursula Bolte Absagen erteilen, so groß war das Interesse am Besuch der Ausstellung Der Westfälische Expressionismus in der Bielefelder Kunsthalle. Vierunddreißig Steinhagenern wurde sachkundig von Aurelia Rauch die Bedeutung westfälischer Expressionisten nahe gebracht.
Wenige hatten sich bislang mit dem Werk des bereits mit 23 Jahren im 1. Weltkrieg gefallenen Bielefelders Hermann Stenner befasst. Beeindruckend sein Gemälde Auferstehung. Dagegen erscheinen die Gemälde des gebürtigen Westfalen August Macke wie alte Bekannte. Morgner, Rohlfs und Viegener waren vielen bereits beim Besuch der Steinhagener SPD im Museum in Soest begegnet. Da machte die Komplexität der 180 ausgestellten Werke den neuen Reiz aus. Auch in der Bielefelder Ausstellung nimmt Peter-August Böckstiegel breiten Raum ein. Seine Nähe zu Vincent van Gogh zeigte die Museumspädagogin an Hand ähnlicher Motive, u.a. an den Selbstbildnissen beider Künstler. Böckstiegels Aussagekraft beschrieb sie am Gemälde Abschied. Seine Frau Hanna – grün im Gesicht angesichts des in den Krieg ziehenden Gatten. Der Maler Böckstiegel selbst, mit Pinseln , wie mit Raketen bewaffnet.
Eine Ausstellung , die beweist, dass Westfalen kein weißer Fleck auf der Karte des deutschen Expressionismus war. Das war die einhellige Überzeugung der begeisterten Besucher.