Unser Ziel ist eine vierzügige Sekundarschule

Im Jahreswechselinterview mit dem Haller Kreisblatt betont Bürgermeister Klaus Besser noch einmal, dass er davon überzeugt ist, dass genügend Eltern ihre Kinder im Februar an der Sekundarschule anmelden.Die Schullandschaft bewegt sich auf ein zweigliedriges System zu, für Steinhagen ergibt sich daraus die Errichtung der Sekundarschule neben dem Gymnasium. Die Sekundarschule spricht auch die Eltern an, die sonst ihre Kinder in Quelle oder Werther angemelden würden.

Hier die Interviewauszüge zur Sekundarschule im Wortlaut:

Herr Besser, glauben Sie angesichts der breiten Front gegen die Sekundarschule noch immer, dass im Februar genügend Eltern ihre Kinder an der geplanten neuen Schule anmelden?

KLAUS BESSER: Davon bin ich nach wie vor überzeugt. Unser Ziel ist eine vierzügige Sekundarschule. Die Eltern haben ein Interesse an einer Schule, an der ihr Kind einen bestmöglichen Abschluss machen kann und das bietet die Sekundarschule. Mit dieser Schule sprechen wir auch alle Eltern an, die ihre Kinder sonst auf Gesamtschulen nach Quelle oder Werther schicken würden. Und wenn wir im Februar keine 75 Kinder aus Steinhagen zusammenbekommen, die nötig sind, um eine Sekundarschule aufzubauen, dann werden wir im nächsten Jahr einen zweiten Anlauf unternehmen.

Warum? Dann wäre der Elternwille doch deutlich genug ausgefallen.

BESSER: Die Schullandschaft ist in Bewegung. In einem zweigliedrigen Schulsystem, wie wir es nach dem Auslaufen der Hauptschule in Steinhagen haben werden, kann neben einem Gymnasium nur eine Gesamt- oder eine Sekundarschule Sinn machen, weil sie die Beschulung aller Kinder Steinhagens möglich macht. Steinhagen muss in der Schulfrage gut aufgestellt sein. Das ist ein weicher Standortfaktor im interkommunalen Wettbewerb, der letztlich auch für den Wirtschaftsstandort Steinhagen und für junge Familien in der Gemeinde von großer Bedeutung ist.

Wie erklären Sie sich, dass sich die Kritik an der Sekundarschule erst sehr spät artikuliert hat? Anders formuliert: Warum haben sich die Bewahrer der Realschule erst zu Wort gemeldet, als die politische Entscheidung längst getroffen war?

BESSER: Da lässt sich ein Zusammenhang mit dem Wechsel in der Leitung der Realschule und bei der Schulpflegschaft herstellen. Während die Vorgänger noch kreativ an dem Prozess mitgewirkt haben, sammelt Brynja Meise Unterschriften zum Erhalt der Realschule und der neue Schulleiter Frank Kahrau verliest in der September-Ausschusssitzung überraschend eine Erklärung, wonach sich ein Teil des Kollegiums für den Erhalt der Realschule einsetzt. Es wäre sicherlich eleganter gewesen, wenn das Realschulkollegium aktiv an der Entstehung der Sekundarschule mitarbeitet und der neue Realschulleiter zumindest kommissarisch auch Leiter der Sekundarschule wird, um das Anmeldeverfahren zu begleiten.

Also fällt Herr Kahrau als möglicher Sekundarschul-Leiter aus?

BESSER: Offenbar steht er nicht hinter dem Konzept einer Sekundarschule. Und das ist doch wohl zwingende Voraussetzung für den Job.

Wer wird es dann?

BESSER: Das muss die Bezirksregierung in Detmold entscheiden.

Wie geht es jetzt weiter?

BESSER: Das vorgezogene Anmeldeverfahren findet vom 2. bis 5. Februar statt. Am 6. Februar werden wir die Eltern informieren, ob sich genügend Schüler für eine Sekundarschule angemeldet haben. Wenn nicht, besteht nach diesem Zeitplan immer noch die Möglichkeit, dass Eltern ihre Kinder an einer Gesamtschule etwa in Quelle anmelden können.

Und wenn die Sekundarschule realisiert wird und jemand sein Kind nicht angemeldet hat?

BESSER: Der kann sein Kind natürlich bei der Sekundarschule nachmelden. Schließlich müssen alle Kinder beschult werden.

Quelle: http://www.haller-kreisblatt.de/hk-templates/nachrichtendetails/datum/2012/12/28/die-beeintraechtigungen-werden-groesser/