SPD steht geschlossen hinter ihrem „Rödel-Rudi“

In Berlin ist die Große Koalition durchgestartet und auch auf kommunaler Ebene kommt die Politik nach dem Jahreswechsel wieder ins Rollen. Am Freitagabend lud der SPD-Ortsverein zum traditionellen Jahrestreffen ein. Vorsitzender Heiko Hartleif begrüßte gut 50 Gäste in der Alten Dorfschule in Brockhagen, unter ihnen auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Christina Kampmann.

Diese berichtete den Gästen von ihren ersten Tagen in der Hauptstadt. Sie habe gerade in Berlin ihr neues Büro bezogen. „Ein ehemaliges FDP-Büro, aber das war Zufall, das kann man sich nicht aussuchen“, zwinkerte die Sozialdemokratin, die sich, nach dem Festklopfen der Koalitionsbedingungen, nach eigener Aussage „freut, dass es jetzt mit der Arbeit richtig losgehen kann“. Die Koalitionsvereinbarung war bei der SPD-Basis nicht unumstritten. „Wir sind eine Partei mit unterschiedlichen Meinungen, doch wenn eine Entscheidung getroffen wurde, ziehen wir alle an einem Strang“, unterstrich der Landtagsabgeordnete und SPD Kreisvorsitzende Hans Feuß.

Eine gänzlich unumstrittene Entscheidung war hingegen die erneute Kandidatur für den Bürgermeisterposten von Klaus Besser oder dem „Rödel-Rudi von Steinhagen“ wie ihn Hans Feuß scherzhaft nannte. Am 7. Februar, 18 Uhr, wird sich Besser, bereits seit 19 Jahren Bürgermeister der Gemeinde, offiziell als Kandidat vorstellen. Stattfinden wird die Veranstaltung in der neuen Mensa des Schulzentrums. Ein guter Ort, ist doch die Bildungspolitik einer der kommunalen Schwerpunkte. „Der Trend geht zum zweigliedrigen
Schulsystem“, prognostizierte Klaus Besser, dass es in Zukunft neben dem Gymnasium nur noch Sekundar- und Gesamtschulen geben wird. Genau beobachtet wird in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Schullandschaft in den Nachbarkommunen.

Wie berichtet plant die Stadt Halle die Einrichtung einer Gesamtschule. Am Mittwoch wird es im Steinhagener Rathaus eine Sondersitzung geben, in der entschieden werden soll, ob die Gemeinde Klage gegen Halles Pläne einreichen soll. „Die Fraktion hat in diesem Punkt noch nicht beraten“, berichtete die Fraktionsvorsitzende Sabine Godejohann, die sich persönlich aber einer Klage nicht anschließen möchte. „Für mich zählt der Wille der Eltern, die sich eine Gesamtschule wünschen“, begründete Sabine Godejohann diesen Entschluss.

Sabine Godejohann war es auch, die beim Jahrestreffen die Laudatio auf Udo Bolte hielt. Der Ehrenvorsitzende besitzt seit 50 Jahren das SPD-Parteibuch. „Von ihm habe ich gelernt, eine
gute Idee selbst in die Tat umzusetzen und nicht darauf zu warten, dass es andere tun“, berich-
tete Sabine Godejohann, für die Udo Bolte stets „Motivation und Ansporn“ gewesen ist und an dem sie stets besonders schätze,„dass die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen für ihn immer eine Selbstverständlichkeit war“.

Glückwünsche gab es zudem für Heike und Harald Kunter, die Heiko Hartleif aufgrund ihres humanitären Engagements in Afrika als »Mitglieder des Jahres« auszeichnete. Urkunden gab es auch für Joachim Schreiber, der seit vier Jahrzehnten der SPD verbunden ist. Als neue Mitglieder begrüßte der Vorsitzende Dieter Strakeljahn, Karsten Budde und Rainer Tienes in den Reihen des Ortsvereins.