Müll, Lärmbelästigung, Aggressivität – der Bürgerpark war in jüngster Vergangenheit immer wieder Thema in den Medien. Oft geht es dabei darum, dass sich in den späten Abendstunden Jugendliche dort aufhalten. Wir haben uns selbst ein Bild gemacht und sind mit den Jugendlichen und Streetworkern ins Gespräch gekommen.
Nachts im Bürgerpark
Wir, Verena Venjakob und Sarah Süß, haben uns Freitag nachts auf den Weg in den Bürgerpark gemacht, um mit den Jugendlichen zu sprechen, die sich zu später Stunde auch tatsächlich dort aufhalten. Mit Erfolg, denn so konnten wir erfahren, was sich diese Jugendlichen wünschen, um ihre Freizeit in Steinhagen zu verbringen. Konstruktive Gespräche – von Ablehnung und Aggressivität keine Spur.
Im Gespräch mit dem Streetworker
Im nächsten Schritt haben wir uns mit Matthias Kreickenbaum und Sandra Schwab getroffen, den Streetworkern in der aufsuchenden Jugendsozialarbeit. Matze, wie er genannt wird, und Sandra haben einen guten und engen Kontakt mit vielen Gruppen von Steinhagener Jugendlichen. Gemeinsam mit ihnen haben sie eine Liste an Wünschen erstellt und uns überreicht. Genauso wie uns ist den beiden an einer konstruktiven Zusammenarbeit gelegen – und zwar mit den Jugendlichen und nicht über ihre Köpfe hinweg.
Kleine Maßnahmen …
Jetzt geht es darum Pläne zu schmieden und diese umzusetzen. Viele Wünsche der Jugendlichen sind kleine Maßnahmen, die unkompliziert auf die Beine gestellt werden können. Beleuchtung an der Skateranlage, am Fußballkäfig und Basketballplatz – damit diese Orte auch in der dunklen Jahreszeit nach Schulschluss oder Feierabend genutzt werden können. Ausreichend Sitzgelegenheiten und Mülleimer, die groß genug sind um auch mal einen Pizzakarton darin entsorgen zu können.
… und große Pläne
Langfristig ist es unser Ziel, Flächen zu finden auf denen die Gemeinde und die aufsuchende Sozialarbeit den Jugendlichen ein Angebot nach ihren Bedürfnissen machen können. Eine leerstehende Halle oder aber ein überdachter Platz, wo eigene Projekte realisiert werden können. Wir wollen Jugendlichen die Möglichkeit geben, diese Orte selbst zu gestalten. Erlaubt Graffitis sprühen und Sitzmöbel selbst bauen sind Vorschläge dazu. Vielleicht ergibt sich sogar eine Kooperation mit dem Bauhof oder ansässigen Unternehmen, die Materialien und Werkzeug zur Verfügung stellen – im besten Fall kommen Jugendliche hier sogar in Kontakt mit möglichen Ausbildungsbetrieben.
Jugendliche motivieren und einbeziehen
Wir wollen nicht für Jugendliche entscheiden, sondern mit ihnen. Dazu streben wir auch in Zukunft einen engen Kontakt mit der aufsuchenden Sozialarbeit an, um Jugendliche in Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse einzubeziehen. Wir wollen ihnen zeigen, dass es sich lohnt, auch mal selbst einen Antrag zu stellen und sich für die eigenen Wünsche einzusetzen.